Könnte zwischen Marc Marquez und Valentino Rossi nach dem harten Duell am vergangenen Sonntag Feindschaft aufflammen? Ähnlich wie einst zwischen Rossi und Max Biaggi oder Rossi und Sete Gibernau? Eher nicht.

"Wir kommen noch immer gut miteinander aus. Wir können beide gut unterscheiden zwischen Dingen, die auf der Rennstrecke passieren, und dem normalem Leben", sagte Marquez am Mittwoch bei einem Pressetermin in Barcelona. "Weder Rossi, noch ich hatte die Intention, in dieser Situation einen Unfall zu provozieren."

"Diese Dinge passieren und man muss daraus lernen. Ich bin noch jung und muss noch einige Lektionen lernen. So ist das eben mit Rennunfällen - manchmal profitiert man davon, manchmal nicht", nahm Marquez seinen ersten Ausfall der Saison locker.

Auch ein Weltmeister lernt noch

"Ich konnte zum Beispiel von seiner Strategie lernen, mit den extraharten Reifen am Ende zu attackieren. Ich hatte mit diesem Reifen im Training nie ein gutes Gefühl, weshalb wir den weicheren Reifen riskiert haben. Dieser Schachzug wäre ja fast aufgegangen, es haben nur eineinhalb Runden gefehlt. Ich habe noch andere Dinge gelernt, die ich aber für mich behalte", so Marquez.

Der mittlerweile große Rückstand von 30 Punkten in der WM-Wertung auf Rossi macht Marquez nicht nervös. Das Motorrad und die Form würden passen, nur aufgrund eigener Fehler sei der Weltmeister derzeit vom Platz an der Sonne entfernt. "Ich bin aus vielerlei Gründen noch sehr optimistisch. Ich hatte in allen drei rennen Chancen auf den Sieg. Leider hatte ich in Katar einen Fehler in der ersten Kurve und bin in Argentinien gestürzt. Wir sind also in guter Form und haben unseren Job gut erledigt."

"2013 lag Dani nach den ersten sechs Rennen vor Jorge und ich war Dritter - mit 30 Punkten Rückstand. Dennoch habe ich den Titel gewonnen am Ende." Aus dem erst 22-jährigen Spanier spricht doch schon die Erfahrung von zwei Gesamtsiegen in der MotoGP.