Carlos Ghosn will Fernando Alonso zurückholen. Das sagte der Präsident der Renault-Gruppe bei der Präsentation des neuen F1-Teams zur spanischen Zeitung AS. "Würde ich ihn gerne unter Vertrag nehmen? Aber sicher!", so der 61-Jährige. Alonso blickt bereits auf zwei Engagements bei den Franzosen zurück. 2005 und 2006 holte er im Renault jeweils den Weltmeister-Titel.

Offenbar sieht Ghosn Chancen, den verlorenen Sohn zurückzugewinnen, falls dessen neue Saison im McLaren nicht deutlich erfolgreicher verläuft als das völlig enttäuschende Jahr 2015. Doch der Renault-Chef relativiert andererseits die Wahrscheinlichkeit eines solchen Deals. "Es liegt nicht in meiner Verantwortung. Das macht das Team und ich unterstütze dessen Entscheidungen", so Ghosn, der innerhalb des Rennstalls "nur" die Rolle des Aufsichtsratsvorsitzenden bekleidet.

Fernando Alonsos Bilanz bei Renault

Saisons: 2003 - 2006 / 2008 - 2009
Rennen: 105
Punkte: 468
Siege: 17
Podien: 41
Poles: 16
Beste WM-Platzierung: 1. (2005, 2006)

In die Qualitäten des Spaniers hat er offenbar großes Vetrauen. "Wir haben im Laufe der Jahre viele talentierte Fahrer getroffen, aber Fernando ist definitiv einer der Besten in der heutigen Formel 1", findet Ghosn. Gestern stellte Renault allerdings Kevin Magnussen und Jolyon Palmer als neue Piloten des Teams vor. Doch deren Vertragslaufzeit ist nicht bekannt. Der Däne wollte sich auf Nachfrage dazu auch nicht näher äußern. Es wäre also möglich, dass zumindest einer der beiden zum Jahresende geht, falls die Verpflichtung von Alonso dann ernsthaft zur Debatte steht.

Ghosn lässt auf jeden Fall keinen Zweifel daran aufkommen, dass Renault plant, langfristig in der Formel 1 zu bleiben. Zudem betont er die hohen Ziele, die sich das Unternehmen gesteckt hat. "Die Zeit ist gekommen, in der wir unseren Erfahrungsvorteil ausspielen können. Unser Engagement ist nachhaltig und hat Priorität", gab er zu Protokoll.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Eine Rückkehr von Fernando Alonso zu Renault ist eher unwahrscheinlich. Bereits nach der vergangenen Saison wurde über einen endgültigen F1-Rückzug des Spaniers spekuliert. Zudem ist keineswegs gesichert, dass Renault tatsächlich wieder um den Titel mitfahren kann. Dass Alonso es sich aber 2017 - mit dann 35 Jahren - noch einmal antut, in ein Mittelfeld-Cockpit zu steigen, ist kaum anzunehmen. Die Franzosen müssten ihn darüber hinaus vermutlich aus seinem Vertrag bei McLaren herauskaufen, was nicht billig sein dürfte. (Matthias Schwerdtfeger)